PIROGUES SOUS LES LIANES
#archivschaetze in Bern

Mitte der 1950er Jahre reiste der Tierpräparator Henry Larsen mit seiner Frau May Pellaton nach Französisch-Guyana, wo sie zwei Jahre lang das Land erkundeten. Auf den Flüssen Maroni und Oyapock gelangten sie in dichtes Urwaldgebiet. In engem Kontakt mit Mitgliedern der Völker der Emerillons und der Oyampis nahmen sie an spektakulären Jagden teil, beobachteten sie das Leben der Gemeinschaft und verzeichneten sie akribisch die lokale Flora und Fauna. Das besondere Augenmerk Larsens lag dabei, wohl seinem Beruf geschuldet, auf Schlangen. Als Amateurfilmschaffende begleitete das Ehepaar ihre Reise mit der Kamera. Während die Einleitung der Dokumentation „Pirogues sous les lianes“ in Schwarzweiss und auf heikles Nitratmaterial im 35mm-Kinoformat gedreht wurde, bedienten sich die beiden Reisenden für die eigentlich abenteuerlichen Sequenzen ihrer Unternehmung einer leichter zu transportierenden 16mm-Kamera und nutzten Farbfilm. Die technischen Rahmenbedingungen sowie das ethnologische Interesse von Larsen und Pellaton sind ein Echo auf andere zeitgenössische, an exotischen Umgebungen interessierte Filme, stehen aber auch in der Tradition von Reiseberichten wie denjenigen des Schweizer Flugpioniers Walter Mittelholzer. Im gleichen Jahr wie der Film entstand übrigens auch das gleichnamige Buch, das unter anderem ins Deutsche und Englische übertragen wurde.